„Globalisierung - auch in unserer Region?“
Gemeinsames Projekt der Fächer Erdkunde, Geschichte, Politik, Religion im Rahmen der ökonomischen Bildung, in der Jahrgangsstufe 9, Schuljahr 2010/11
Auch in diesem Schuljahr führten die Schüler/innen der Jahrgangsstufe 9 ein gemeinsames Projekt in den oben genannten Fächern durch. Neun Themenbereichen standen ihnen zur Auswahl, diese fünf Arbeitsgruppen wurden gebildet.
Themen für die Projektgruppen
- Migration aus beruflichen oder privaten Gründen: Aus dem Siegerland in die weite Welt! Aus der weiten Welt ins Siegerland!
- Ab in den Urlaub - Ökologische, ökonomische und soziale Folgen des internationalen Tourismus
- „Der Exportmotor brummt“ – Deutschlands exportstarke Firmen
- Die Bundesrepublik ist ein reiches Land! - Gibt es bei uns überhaupt Armut?
- Ecopolicy
Durchführung des Projekts
In einer ersten Vorbesprechung formulierten die Schüler/innen ihre Untersuchungsgebiete mit Hilfe des Fachlehrers und gingen dann in den nächsten zwei Wochen auf Materialsuche und anschließend an die eigentliche Arbeit. Ob Besuche der ökumenischen Tafel und Kleiderstube, Umfragen innerhalb und außerhalb der Schule zum Thema Tourismus oder Interviews von Migranten, alles musste innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums sorgfältig vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet werden. Dazu kam auch die schon selbstverständliche Internetrecherche und trug dazu bei, dass die Methodenvielfalt sowohl bei der Projektarbeit als auch bei der Präsentation in diesem Jahr besonders groß war.
Und auch die neuen Erfahrungen und Erkenntnisse waren umfangreich und überraschten selbst die Schüler. Und ebenso vielfältig sind auch ihre Kommentare.
So begrüßen die Schüler/innen vor allem die selbständige Erarbeitung eines eigenen Untersuchungsgebietes, die klassenübergreifende Zusammenarbeit und das Präsentieren der eigenen Ergebnisse vor anderen. Darüber hinaus wissen sie den Informationsgewinn und die Themenvielfalt zu schätzen:
„Ich fand das Projekt gut, da es abwechslungsreich war und Spaß gemacht hat. Zusätzlich hat es die Kommunikation zwischen den drei Klassen mehr oder weniger verbessert.“
„Das Projekt war eine gute Aktion, wenn doch die knappe Zeit aufgrund von G 8 dafür geopfert wurde. Das Projekt hat viele Dinge aufgezeigt, die unbekannt waren.“
„Wir haben uns mit verschiedenen Themen aus geschichtlichem, geografischem und politischem Bereich beschäftigt. Es gab verschiedene Gruppen, die alle ca. 1-2 Wochen Zeit hatten sich vorzubereiten, um das Projekt in Form einer Präsentation vorzustellen. Es hat trotz Zeitaufwand Spaß gemacht.“
„Ich fand das Projekt gut, da man viele Dinge lernen konnte, wie das Thema mit den Immigranten und der Kleiderstube in Dahlbruch. Man bekam seinen sehr guten Einblick.“
„Ich fand das Projekt interessant, da verschiedene Themen behandelt wurden. Dadurch hat man eher zugehört, da es für jeden wahrscheinlich ein Thema dabei gab, das er oder sie interessant fand.“
Neben diesen positiven Einschätzungen gibt es aber auch kritische Stimmen, die sowohl das Verhalten der Mitschüler in der Gruppenarbeit als auch die Informationsfülle bei der Präsentation beanstanden:
„Auf der einen Seite hat man sehr viele Informationen von seinem eigenen Projekt behalten. Aber von den anderen Projekten, die man sich angeguckt hat, waren es zu viele Informationen auf einmal, so dass man sich so viel nicht merken konnte.“
„Ich fand das Projekt ziemlich gut, aber es wäre besser gewesen, für die Präsentation ein Zeitlimit einzuhalten. Manche Vorträge waren einfach zu lang und wurden auch sehr schnell vorgetragen.“
„Das Projekt hat mir persönlich nicht so gut gefallen, da es sehr schwer ist, sich zwei Stunden lang auf die Vorträge anderer Mitschüler zu konzentrieren.“
„Wenn man in einer „fauleren“ Gruppe war, musste man später viel mehr zu Hause machen.“
„Die Projektarbeit war ungerecht verteilt. Je nach Gruppe musste man Stunden investieren oder auch gar nichts tun, was ich auch gut fand, da im Moment viel Sonstiges zu erledigen ist. Es wurde auch nicht überprüft, wer was gemacht hat. Das heißt, diejenigen, die vorgestellt haben, haben das Vorgestellte nicht unbedingt erarbeitet. Wenn ich eine Gruppe gehabt hätte, die etwas gemacht hätte, wie eine Umfrage etc. hätte es Spaß gemacht.“
Kritisch angemerkt wurde sowohl von Schüler/innen als auch von den betreuenden Kollegen die Raumnutzung, da die Gruppen erst im Laufe ihrer Arbeit den Bedarf an Internetrecherche sowie Textverarbeitungsmöglichkeiten anmeldeten und daher nicht alle in der Schule vorhandenen Computerarbeitsplätzen für das Projekt reserviert waren. Dies galt besonders für die Schüler der Gruppe „Ecopolicy“, die im Fazit aber dennoch zu einem positiven Ergebnis kamen. Bei anderen Gruppen kamen allerdings nicht alle Schüler/innen sofort gut mit der Selbstorganisation zurecht.
„Die Koordination war meist zurück geblieben, so dass man nicht wusste, was noch zu tun ist.
Die Arbeit in der Gruppe war für mich zu unorganisiert. Es gab keine klaren Anweisungen zur Bearbeitung des Themas.“
Diese kritischen Anmerkungen werden bei der Neuauflage des Projektes im kommenden Jahr sicherlich beachtet werden. Fürs Erste gilt aber das positive Fazit:
„Das Projekt war gut, die praktische Arbeit hat mir gefallen, auch mal was mit anderen Klassen zusammen zu machen. Ich fand das Projekt ganz gut, weil man durch das Thema, was man hatte, sehr viel darüber erfahren konnte.“
„Also, es war für einen selbst sehr informativ. Außerdem war es gut für die gemeinsame Arbeit, denn die Gruppenarbeit hat noch einmal gezeigt, dass man mit den richtigen Leuten sehr gut zusammenarbeiten und sich auf sie verlassen kann.“
„Ich fand das Projekt in vielen Hinsichten sinnvoll und mit Spaß verbunden.“
H. Schlüter, April 2011