Unser Bericht vom zweiten Teil des Portugal-Austauschs der Q1 vom 31.5. bis 7.6.2024

Olá again,

Am 31.05.2024 konnten wir unsere portugiesischen Austauschpartner:innen und Lehrerinnen endlich wiedersehen und hier bei uns in Hilchenbach begrüßen. Voller Vorfreude warteten wir am Freitagnachmittag am Stiftstor auf die Ankunft des Busses, doch der ließ lange auf sich warten, denn Stau auf der Autobahn gehört natürlich zum Deutschland-Abenteuer dazu. Um etwa 16:30 Uhr kamen sie dann aber wohlbehalten bei uns an. Den Abend konnten wir individuell gestalten, was viele nutzten, um zu einem ersten gemeinsamen Abendessen auszugehen.

Mehr oder weniger erholt ging es dann ins Wochenende, welches von uns erst einmal für ein großes Frühstück im Café Extrablatt in Siegen genutzt wurde. Anschließend ging jedes Pärchen seinen individuellen Wochenendplänen nach. Vom Besuch im deutschen Fußballmuseum in Dortmund bis zur Besichtigung der Atta-Höhle war alles dabei, immer stets bemüht, in einer so kurzen Zeit möglichst viel von unserem Land und der Region zu zeigen. Am Abend lud Sophie Scheffler alle deutschen und portugiesischen Austauschschüler:innen in ihre Wohnung zu einer kleinen Feier ein, bei der viel getanzt, gesungen und auch geschlemmt wurde.

Der Sonntag war frei von Aktivitäten mit der ganzen Gruppe, doch auch an diesem Tag wurden viele Ausflüge unternommen. Während einige in den Panorama-Park fuhren, ging es für ein paar wenige zu einer Alpakafarm oder in den Kletterwald. Der Abend wurde wieder von vielen für ein gemeinsames Abendessen genutzt.

Am Montag den 3.6. war der erste Tag mit festgelegtem Programm mit den Lehrer:innen. Wir starteten mit einigen Präsentationen über die Region, über typisches deutsches Essen und natürlich den Siegerländer Hauberg und genossen anschließend eine Führung durch das schuleigene Museum mit Kirsten Schwarz. Da der Austausch unter dem Thema Nachhaltigkeit stand, waren auch die meisten Aktivitäten danach ausgerichtet. So durften wir am Nachmittag einer spannenden Führung am Rothaarsteig bis zur Ginsburg folgen, wo es nach der kleinen Wanderung eine Stärkung in Form von Bratwürstchen und einigen Getränken gab. Bei dieser Aktivität merkten wir schon, dass die Portugiesen ein etwas anderes Lauftempo haben als wir, weshalb viel gewartet werden musste. Im Laufe der Woche passierte dies bei vielen Programmpunkten und wir taten uns alle etwas schwer, uns der Gemütlichkeit unserer Gäste anzupassen. Da wir aber ja an einem kulturellen Austausch interessiert waren, haben wir versucht, bestmöglich damit umzugehen, und zum Beispiel unsere Aktivitäten an der einen oder anderen Stelle abgekürzt. 

Der Montagabend wurde von ein paar Leuten für ein gemeinsames Grillen genutzt und von anderen für etwas Zeit mit der Gastfamilie.

Der Dienstag startete mit einem Besuch in den Klimawelten in Hilchenbach. Dort haben wir uns aus heimischen Kräutern und Gewürzen ein leckeres vegetarisches Mittagessen gekocht. In deutsch-portugiesischen Kleingruppen wurde die verschiedensten Gerichte zubereitet und das Ergebnis war einfach super. Alle waren begeistert von der Vielfalt und Qualität des kleinen Buffets. Nach dem Mittagessen und einem kleinen Eis in der Hilchenbacher Eisdiele holte uns ein Bus ab, der uns zur Krombacher Brauerei chauffierte. Dort präsentierte uns Wolfgang Schötz, der Nachhaltigkeits-Manager der Brauerei, einige Aspekte zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit und beantwortete offen und ehrlich verschiedenste Fragen zum Unternehmen, die sowohl von uns als auch unseren Gästen gestellt wurden. Danach bekamen wir eine exklusive Führung durch die Brauerei und anschließend ein Abendbrot bestehend aus dem hauseigenen Braustubenbrot, Schinken, Käse und natürlich Getränken der Krombacher Brauerei. Vor allen Dingen die Portugiesen waren sehr interessiert und begeistert bei den letzten beiden Programmpunkten dabei. Nach diesem langen Tag, der bis 20 Uhr dauerte, fielen wir alle erschöpft in unsere Betten, um für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.

Dieser begann mit einer zweistündigen Busfahrt nach Köln. Dort angekommen begannen wir mit einer Besichtigung des Kölner Doms, einer Sehenswürdigkeit, die wir den Portugiesen nicht vorenthalten durften. Danach hatten wir drei Stunden frei Zeit, die von den meisten zum Bummeln und fürs Mittagessen genutzt wurden. Zwei kunstbegeisterte Schülerinnen aus Portugal gingen mit Herrn Dr. Dietrich in das Ludwig Museum nahe dem Dom und verbrachten dort zwei spannende Stunden in der Ausstellung. Um 14 Uhr trafen wir uns alle wieder vor dem Schokoladen-Museum am Rhein.

Dort bekamen wir eine englischsprachige Führung durch das Museum mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit in der Schokoladenherstellung. Dort wurde selbstverständlich viel genascht und der Laden bei Ausgang wurde von uns notwendigerweise annähernd leergekauft. Während der Führung bekamen wir die Möglichkeit, gerösteten Kakao zu probieren, doch die meisten zogen die fertige süße Schokolade dann doch vor. Nach einer kurzweiligen Busfahrt kamen wir erschöpft wieder beim Stift an und verabschiedeten uns in unsere individuellen Abendprogramme.

Dann kam auch schon der letzte volle gemeinsame Tag: der Donnerstag. Angefangen hat dieser mit einer Baumpflanzaktion in unserem schuleigenen Zukunftswald, wo Schüler:innen der Unterstufe ein Aufforstungsprojekt mit den ansässigen Förstern gestartet haben. Wenn auch nicht ganz so motiviert so früh am Morgen, säten wir dort einige Bäume aus. Danach ging es zu einer Führung durch den Staudamm der Breitenbach- Talsperre, wo wir zudem einige Informationen zur Trinkwasseraufbereitung bekamen. Nach einer längeren Mittagspause an der Schule wurden wir dann vom Hübbelbummler abgeholt, der uns zum Oberen Schloss nach Siegen fuhr. Dort angekommen, machte Sophie Scheffler eine kleine Stadttour durch die Altstadt, am Krönchen vorbei bis zum Unteren Schloss, wo wir aus Zeitgründen wieder umdrehen mussten. Um 15 Uhr begann nämlich unser Besuch im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss. Mit einem Schaubergwerk und dem Glockenturm, an dem wir selbst die Glocken läuten durften, gestaltete sich der Aufenthalt dort als sehr spannend und informativ.  

Am Abend feierten wir schon unsere Abschiedsparty am Stift Keppel. Jeder brachte etwas fürs Buffet mit und der Grill wurde angeschmissen. Wir verbrachten ein paar tolle gemeinschaftliche Stunden bei schönstem Wetter. Am Ende bekamen die Portugiesen ihre Teilnahmezertifikate und die Runde löste sich langsam, aber sicher auf.

Am Freitag durften die Schüler aus Portugal noch einmal mit ihren Partnern in den Unterricht unserer Leistungskurse kommen. Anschließend trafen wir uns nochmal alle gemeinsam, um uns ein Video von der Woche anzugucken, das Lena Brüne in der Nacht fertiggestellt hatte. Es war ein passender Abschluss für die Woche.

Um 12 Uhr kam der Bus, der unserer Gäste wieder zum Flughafen nach Düsseldorf bringen sollte. Bei Abschied flossen einige Tränen und wir waren alle sehr niedergeschlagen, dass dieser Austausch jetzt schon vorbei sein sollte. Ungewiss, wann wir unsere Partner:innen mal wiedersehen werden, winkten wir dem Bus wehmütig nach.

Einige von uns planen jedoch jetzt schon, erneut nach Portugal zu reisen und Leiria und unsere Freunde dort zu besuchen.

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Schulleiter Herrn Dr. Jochen Dietrich und unserer zweiten Begleitperson Kirsten Schwarz, dass sie diesen Austausch möglich gemacht haben. Wir danken auch der EU mit ihrem Mobilitätsprogramm Erasmus+ für diese großartige Erfahrung und die finanzielle Unterstützung. Es war eine wunderschöne Zeit voller wertvoller Erlebnisse und Erfahrungen und Erinnerungen. Wir werden diese Zeit niemals vergessen und immer in unseren Herzen tragen!

In diesem Sinne: tchau, até breve!