Ein Gokart nach den eigenen Vorstellungen bauen – das haben sich 14 Schüler der Q1 des Gymnasiums Stift Keppel in Allenbach zur Aufgabe gemacht. In dem Projektkurs „Keppel Racing“ wollen sie unter der Leitung ihres Physiklehrers Markus Diehl bis Ende des Schuljahres ein funktionstüchtiges Fahrzeug auf die Rennstrecke schicken.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Schüler einen straffen Zeitplan aufgestellt: Die Planungen sollen bereits Ende September beendet sein, damit bis Oktober/November alle Teile gekauft werden können. Das Herzstück des Gokarts, der Motor, ist schon in ihrem Besitz. „In den Ferien haben wir den Motor besorgt und gesäubert“, berichtet Moritz Kuhly, der Ideengeber des Projekts. Das Gokart besitzt ein Zweitaktmotor, der noch auf 10 bis 12 PS gedrosselt wird. Im Wahlpflichtfach „Junior-Ingenieur-Akademie“ in der Jahrgangsstufe 8 und 9 hatten die Schüler einen Audimotor zerlegt. Das geht doch auch mit einem Gokart-Motor, dachte sich Moritz Kuhly und schlug das Projekt für den Q1-Kurs vor. Bevor das Gokart an den Start gehen kann, liegt noch viel Arbeit vor den Kursteilnehmern. Die Schüler haben sich in drei Untergruppen eingeteilt: Motor, Lenkung/ Chassis (Fahrgestell) und Sponsoring-Marketing, denn das Fahrzeug finanziert sich nicht von alleine. „Wir benötigen noch dringend Ersatzteile“, sagt Vanessa Pappas von der Marketing-Gruppe. „Vor allem Firmen aus der Metallbranche können sich gerne bei der Schule melden.“ Für zukünftige Schweißarbeiten stellt SMS Siemag ihre Werkstatt zur Verfügung. Als Vorlage für den Rahmen des Fahrzeugs dienen Zeichnungen der Marke „Tonykart“. Allerdings stehen gewisse Einzelheiten wie die Farbe noch nicht fest. „So ein Projekt hat es bisher noch nicht an unserer Schule gegeben“, so Vanessa Pappas. In den nächsten Jahren soll der Kurs auch weiter angeboten werden, damit ein ganzer Fuhrpark entsteht und auch Wettrennen stattfinden können. Anstatt eine Facharbeit zu schreiben, können die Schüler am Gymnasium Stift Keppel auch einen Projektkurs im MINT-Bereich belegen. Allerdings sollten im Vorfeld technische Erfahrungen durch die Junior-Ingenieur-Akademie oder zumindest durch das Fach Physik vorhanden sein. Zum Ende des Schuljahres plant die Projektgruppe wie in der Motorsportbranche üblich ein großes „Rollout“, bei dem das neue Gokart der Öffentlichkeit vorgestellt wird.