Sonntag 07.10. – Montag 08.10.
Sonntag, der 7.Oktober 2018 21:00.
Passanten beobachten einen Reisebus, der 34 Jugendliche und drei erwachsene Personen einlädt und sich still und heimlich Richtung Süden in Bewegung setzt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Busfahrer einer Jugendreise-Gesellschaft. Besonders auffällige Kennzeichen der Gruppe sind graue und rote Pullover mit der Aufschrift: Rom 2018, die am Boden schlafenden Schüler sowie die Nackenkissen aka Nackenhörnchen Tauschgeschäfte im hinteren Teil des Busses.
Zur Erleichterung der Eltern handelt es sich hier nicht um ein Verbrechen, sondern um 34 Schüler der Q2 des Gymnasiums Stift Keppel, die auf dem Weg in das sonnige Rom in Italien sind.
Am Anfang der 18-stündigen Busreise waren alle gut gelaunt und freuten sich auf die bevorstehenden Tage im sonnigen Italien. Es wurde geplant und über die noch nicht vorhandene Zimmeraufteilung diskutiert. Des Weiteren wurden im hinteren Teil des Busses Mordfälle, auch bekannt als Black Stories, aufgeklärt und darüber philosophiert, wie weit der andere Teil der Stufe, der auf dem Weg nach Rimini war, wohl von uns entfernt ist. Nach einigen Stunden Fahrtzeit passierte etwas Unglaubliches, bei einer Rast trafen wir tatsächlich wieder auf den Rimini Bus. Die Freude war groß und alle stürmten in den Bus. Nach dieser aufregenden Rast waren alle so geschafft, dass man im Bus eine Stecknadel hätte fallen hören können, da alle Schüler im Land der Träume versunken waren, alle, bis auf zwei Schüler, die zum Leidwesen aller ihre Diskussionen über politische Meinungen mit dem ganzen Bus teilten, bis Frau Feist die Initiative ergriff und den beiden Hobbypolitikern mitteilte, dass sie gleich einen Mord begehen werde. Nach dieser Nachricht wurden die Gespräche leiser und die allgemeine Nachtruhe war angebrochen. Am nächsten Morgen waren alle mehr oder weniger ausgeschlafen und wach, bis auf die zwei Hobbypolitiker, die nach ihrer 6-stündigen Diskussion über SPD und Die Linke dann auch mal im Land der Träume verschwunden waren. Nachdem ein Film, der passender Weise ,,Absch(l)ussfahrt“ hieß, geschaut wurde und noch einige Kilometer Fahrtweg verstrichen, waren wir auch endlich in unserem Hotel in Rom, das zum Erstaunen aller sehr modern war, angekommen. Am Abend stand eine Stadtführung auf dem Plan. Frau Feist schaffte es, uns durch verlassene Gassen und Schleichwege einige Herzstücke wie die Spanische Treppe und den Trevi-Brunnen zu zeigen. Damit war unser erster Tag in Rom auch schon vorbei und alle fielen müde, aber mit Vorfreude auf die nächsten Tage in ihr Bett.
Dienstag, der 09.10.
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg zur Piazza del Popolo, wo wir uns mit unserer Stadtführerin trafen. Hier ging unsere Stadtführung auch schon los und wir erfuhren viel über das alte Rom, die Künstlerszene in Rom und über Goethes Reise in diese Stadt. Wir kamen an einigen berühmten Sehenswürdigkeiten vorbei, wie beispielsweise der Spanischen Treppe, dem Trevi-Brunnen und dem Pantheon. Das „Highlight“ der Stadtführung war ein Eis aus einer denkmalgeschützten Eisdiele in Rom, wo sich fast alle mit einem Eis gestärkt haben. Kurz danach war leider auch schon die Stadtführung zu Ende und wir durften eine kleine Mittagspause machen, in der sich viele eine Pizza auf die Hand holten. Diese Pizzaläden sind typisch und weit verbreitet in Rom. Am Nachmittag ging es weiter und wir trafen uns alle an der Engelsburg, die wir auch direkt besichtigten. Von der Engelsburg aus hatte man eine tolle Aussicht auf den Tiber und den Petersdom. Leider fing es plötzlich an zu regnen, aber dies tat der Motivation unserer Kurse und natürlich auch der der Lehrer keinen Abbruch. Unter der Markise eines Verkaufsstandes wurde dann nämlich noch demokratisch abgestimmt, ob wir denn nun noch die Kuppel des Petersdoms besteigen wollen oder nicht. Zur Freude Frau Feists stimmte die Mehrheit für Ja. Also machte sich unsere Gruppe auf den Weg in den kleinsten Staat der Welt, um sich die Residenz des Papstes mal genauer anzuschauen. Einige Fotos später und nach einer längeren Wartezeit freuten wir uns schon auf die Aussicht von der Kuppel des Petersdoms, doch leider stellte sich heraus, dass dies plötzlich doch nicht mehr möglich war, da es ein Problem mit dem Budget gab. Mit langen Gesichtern zogen wir wieder ab und machten uns nach einem langen Tag auf den Weg ins Hotel. Zurück ging es wie immer mit der U-Bahn, was jedes Mal ein Erlebnis war, auf das man auch gut hätte verzichten können, da sie meistens so voll war, dass manche unserer Truppe auch gar nicht mehr rein passten. Frau Feist verfiel dabei regelmäßig in Panik, aber wir schafften es trotzdem immer alle irgendwie zum gewünschten Ort.
Der Abend stand uns dann immer zur freien Verfügung und wir durften bis 24 Uhr draußen bleiben. Manche erkundeten dabei nochmal auf eigene Faust Rom oder genossen das Nachtleben der ewigen Stadt. Nachdem dann nachts alle pünktlich, auf Drängen von Frau Feist, wieder im Hotel waren, fielen wir todmüde ins Bett.
Mittwoch, der 10.10.
Am Mittwoch machten wir uns auf nach Tivoli. Erst mussten wir einige Stationen mit der U-Bahn fahren, wurden dann aber mit unserem Reisebus zu unserem Ziel gefahren. Als Erstes besichtigten wir die Villa Adriana. Deutlich mehr Aufmerksamkeit zog allerdings eine herumstreunende Katze auf sich. Nach Pipipause und Gruppenfoto ging es dann richtig los und wir konnten uns ein bisschen auf dem riesigen Gelände umschauen. Da diese Villa schon sehr alt ist, bestand sie hauptsächlich nur noch aus Ruinen, war aber trotzdem schön anzuschauen.
Danach sind wir mit unserem Bus in die Stadt gefahren und wir bekamen Zeit, um eine Mittagspause zu machen und uns die Stadt anzuschauen. Diese sah typisch italienisch aus und bestand aus vielen kleinen Gassen. Am Nachmittag machten wir mit der Villa d`Este weiter. Hier war das Besondere, dass sie noch sehr viel besser erhalten war. Von den zahlreichen Terrassen hatte man einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft. Wir bekamen dann Zeit, um den Garten der Villa selbst zu erkunden. Die zahlreichen Brunnen und Pflanzen waren sehr beeindruckend und man kann nicht sagen, dass es den alten Römern an Wasser mangelte. Leider reichte die Zeit nicht aus, um sich alles mal anschauen zu können. Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel, allerdings mit ein bisschen Verspätung, da der Bus sich verfahren hatte. Wir kamen aber alle gut und sicher im Hotel an.
Schon an diesem Tag wurde schwer über schmerzende Füße gejammert, dies war allerdings erst der Anfang, denn Donnerstag war der Tag mit dem meisten Programm ...
Donnerstag, der 11.10.
Am Donnerstag ging es schon sehr früh los, wir mussten nämlich um sieben, anstatt wie normal um acht, frühstücken. Wir hatten volles Programm, denn wir machten uns direkt auf den Weg in die Vatikanischen Museen. Hier wurde uns einiges über die Sixtinische Kapelle und den Künstler Michelangelo erklärt. Schade war, dass es so voll war, denn dadurch konnte man sich gar nicht alles in Ruhe angucken. Da wir noch viel vorhatten, versuchte Frau Feist schnell durch die Führung zu kommen und machte unserer Fremdenführerin ein bisschen Druck. Wir sahen an diesem Morgen die Sixtinische Kapelle, die Basilika im Vatikan und viele prachtvolle Gänge in den Vatikanischen Museen. Viele klagten hier schon über schmerzende Füße und Rückenschmerzen, das volle Programm ging aber am Nachmittag schon weiter. Wir trafen uns mit unserer Stadtführerin vom Dienstag, mit der wir uns das Colosseum ansahen. Es war sehr beeindruckend dort zu stehen, wo früher die Gladiatorenkämpfe stattfanden. Typisch für Rom waren die Verkäufer, die an jeder Ecke standen und einem irgendetwas aufquatschen wollten. So kam es dazu, dass ein gewisser Mitschüler sich doch tatsächlich darauf einließ und einen Schirm kaufte. Wie sich herausstellte, war dieser allerdings kaputt und ging noch nicht mal richtig auf. Wer hätte das gedacht ...
Kurz danach waren wir auf dem Palatin Hügel, auf dem man einen sehr schönen Blick auf das Forum Romanum hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren alle mit ihren eigenen schmerzenden Füßen beschäftigt, das änderte sich aber schlagartig, als ein Kaninchen entdeckt wurde. Dieses zog alle Aufmerksamkeit auf sich und wurde reichlich fotografiert.
Zur großen Erleichterung aller ging es danach zurück ins Hotel.
Der Tag hinterließ bei einigen deutliche Spuren, denn in einem Zimmer ist am Abend sogar ein Lattenrost zerbrochen. So ging dann auch ein anstrengender, aber schöner Tag zu Ende.
Freitag, der 12.10.
Freitag: Leider schon der Tag der Abreise. In der großen Hektik am Morgen mussten schnell alle Koffer gepackt werden, die Zimmer aufgeräumt und die Schlüsselkarten abgegeben werden und zwei gewissen jungen Herren fiel siedend heiß ein, dass sie ja noch Proviant für die Fahrt brauchten. Der Bus hatte einige Probleme, wie er halten sollte, da in Rom gefühlt jeder fuhr, wie er wollte. So kam es dazu, dass der Bus in zweiter Reihe mitten auf der Straße halten musste und die Koffer in fünf Minuten im Bus sein mussten. Dies verursachte großen Stress und Frau Feist fragte sich des Öfteren, ob sie denn Spanisch spreche. Aber am Ende ging alles gut und die gesamte Sippe saß im Bus, obwohl einige Angst hatten, dass in dem ganzen Stress ihr Koffer vergessen wurde.
Die Rückfahrt verlief ohne Probleme, aber mit vielen Pipipausen und einem Halt bei McDonalds.
Den Samstagmorgen kamen wir um fünf Uhr gesund, aber müde bei Stift Keppel an.
Wir danken unseren Lehrerinnen Frau Feist, Frau Dr. Müller und Frau Travaglino, die mit geballter Frauenpower alles organisiert und geregelt haben. Obwohl nicht immer alles perfekt geklappt hat, war es eine sehr schöne und unvergessliche Abschlussfahrt, mit vielen lustigen Erinnerungen und wir würden jeder Zeit wieder mit Ihnen nach Rom fahren!