Schüler, Eltern und Lehrer sammeln Spenden für Flüchtlingslager
in der ehemaligen Siegerland Kaserne
Ein rascher Entschluss, ein kurzer Aufruf an die Schulgemeinschaft, und nach knapp zwei Wochen Sammeln wurden am 25.11.2013 die Kleider- und Spielzeugspenden in die Siegerland Kaserne transportiert.
Dies war möglich, da die Stadt Hilchenbach, als sie von der Aktion des Stift Keppel Gymnasiums erfahren hatte, sofort einen Laster zur Verfügung stellte. Da es aber so viele Spenden gab, musste kurzfristig auf zwei Lastwagen erweitert werden. Eine Klasse 7, unsere Lehrerinnen Helene Schlüter und Kristina Ermert, Andrea Hasenstab als Schülermutter und Vertreterin der Elterpflegschaft, sowie wir von der Schülerzeitung, Mizgin Bilek, Jessica Menzler und Lia von Wiecken aus der Jahrgangsstufe 9, beluden die zwei Pritschenwagen zusammen mit mehreren Mitarbeitern der Stadt Hilchenbach.
Anschließend begleiteten Andrea Hasenstab, Kristina Ermert und wir die LKW direkt nach Burbach. Zurzeit ist dort die Kapazität von 600 Menschen mit 598 fast komplett ausgeschöpft. ,,Und beinahe jeden Tag kommen neue dazu!", so Leiter Ricardo Sichert, er empfing uns auch am Tor der ehemaligen Kaserne.
Gemeinsam mit einigen Flüchtlingen trugen wir die Spenden in ein Vorlager, von dem aus sie später sortiert und ins Hauptlager gebracht werden, welches sich ebenfalls im Gebäude befindet.
Dabei machten wir vielen Kindern eine Freude, indem wir ihnen Spielsachen und Kuscheltiere schenkten.
Nachdem alles verladen war, führte uns Herr Sichert in die Verwaltung, wo wir ihm ein paar Fragen stellen konnten. Auf dem Weg und auch später noch bedankte er sich von Herzen bei den Spendern, den Helfern, der Stadt und uns für die tolle Aktion und die großartige Spende. Sie bräuchten die ganze Zeit über immer mehr Kleidung, wobei Kinderkleidung, Spielzeug und Schlitten, Bobs o.ä. immer besonders benötigt werden. Tatsächlich begegneten uns auch viele Kinder, die uns neugierig beobachteten und sich auch gerne fotografieren ließen. Während des Interviews versicherte uns Herr Sichert, dass die Flüchtlinge dort gut behandelt werden, sie bekommen sämtliche benötigte Hygieneartikel, ärztliche Versorgung und ein warmes Bett. ,,Dennoch ist es nur ein Übergangsheim", so Sichert. Von dort aus können Flüchtlinge einen Asylantrag stellen und auf eine Zuweisung für eine Kommune warten.
Auf unsere Frage, wie die Bevölkerung darauf reagiere, dass so viele Flüchtlinge nach Burbach kommen, antwortete er, dass es natürlich verschiedene Meinungen gäbe. Die einen sind nicht besonders begeistert davon, die anderen haben Verständnis.,,Den Menschen geht es in ihrer Heimat nicht gut, sonst kämen sie nicht hierher. Wir würden doch auch irgendwohin flüchten können wollen, wenn in Deutschland Krieg herrschen würde.". Die Leute kommen aus verschiedenen Gründen nach Deutschland. Es gibt Menschen aus Syrien, die vor dem Krieg geflohen sind, aus Südafrika, weil sie dort nicht so respektiert werden, wie sie sind. Aus allen möglichen Ländern gibt es noch die sogenannten 'Wirtschaftsflüchtlinge', die sich in Deutschland eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder wünschen.
Nach unserem Gespräch führte er uns noch in eine Kinderstube, in der sich tagsüber häufig Kinder mit und ohne ihren Eltern aufhalten. Zwei der Flüchtlinge aus Syrien erklärten sich sogar bereit, uns ihre Geschichte zu erzählen, wobei vermutlich eine große Rolle spielte, dass Mizgin fließend die Sprache von ihnen, kurdisch, sprechen kann. So war eine Verständigung problemlos möglich. Sie sind sehr froh darüber, dass sie sicher in Deutschland leben können. Alles in allem ist dieses Übergangslager für Asylbewerber eine richtig gute Sache, die unbedingt weiter unterstützt werden sollte. Denn zu fast jeder Kommune werden letzlich Flüchtlinge zugewiesen, so kann sich jeder, der helfen möchte, auch vor Ort engagieren.
Wir wollen v.a. die Kinder dort weiter unterstützen und planen in der Adventzeit eine Sammelaktion für Schlitten.
Mizgin Bilek, Jessica Menzler, Lia von Wiecken