Projektkurs bringt Gymnasiasten auf die Rennbahn
Wir bauen unser eigenes Gokart! So dachten sich vor etwa einem Jahr Moritz Kuhly und sein Lehrer Markus Diehl. Das Ergebnis dieser Idee konnte am Freitag im Konventsaal des Gymnasiums Stift Keppel bestaunt werden.
Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses „Keppel Racing“ hatten auf diesen Tag lange hingearbeitet: Zunächst mussten Sponsoring-Partner gefunden werden, die Material und finanzielle Mittel zur Verfügung stellten. Darum kümmerten sie Vanessa Pappas, Marlen Sundermann und Laura Braun aus der Marketing-Gruppe. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir dann doch noch einen starken Partner für unsere Sache gewinnen: Mit 750 Euro hat uns unser Hauptsponsor, das Autohaus VW Walter Schneider unter die Arme gegriffen“, berichtet Vanessa. Dann wurde geplant, es wurden Rohre gebogen, geschweißt, geschraubt und montiert. „Dazu waren viele Wochenenden nötig, die wir bei Matthias in der Werkstatt verbrachten“, erzählt Moritz Kuhly, Teamchef des Kurses. Matthias Krutmann, selbst ein Oldtimer-Schrauber und Freund von Markus Diehl war von Beginn an vom Projekt begeistert und stellte seine Werkstatt im Westerwald gerne zur Verfügung.
„Der Projektkurs schließt sich perfekt an unseren Technik-Schwerpunkt in der Mittelstufe an“, so Markus Diehl. „In den Jahrgangstufen 8 und 9 lernen unsere Schülerinnen und Schüler in der „Junior-Ingenieur-Akademie“ den Weg des Eisens vom Eisenerz zum fertigen Auto kennen. Ein besonderes Merkmal dieses Kurses sind sicherlich die zahlreichen Exkursionen zu unseren Partnerfirmen SMS Siemag, EJOT Bad Berleburg, in die Karrierewerkstatt der DEW Deutsche Edelstahlwerke in Weidenau, sowie zur Ausbildungswerkstatt der Uni Siegen, wo an echten Autos geschraubt werden darf. Da passt es gut, dass heute auch unsere ´jungen Ingenieure´ ihre Zertifikate erhalten haben!“ Zusammen mit Dr. Heinz Hopfenziz, pensionierter Ingenieur der SMS Siemag, leitet Diehl den Differenzierungskurs, der unter der Schirmherrschaft der Deutsche Telekom Stiftung stattfindet.
Wie bei einem echten „Rollout“ üblich, wurde am Freitag schließlich das Sportgerät enthüllt. „Am liebsten würde ich jetzt eine Runde drehen!“ freut sich der Schulleiter Dr. Jochen Dietrich, doch dazu ist wohl der Schulhof zu klein, denn der vorerst noch leicht gedrosselte Zweitakt-Rennmotor sorgt für brachialen Vortrieb! „65 km/h konnten wir bereits messen, aber da ist noch nicht Schluss“, so Moritz. „Auch die möglichen Kurvengeschwindigkeiten lassen echtes Rennsportfeeling aufkommen – da braucht man viel Platz“, ergänzt Herr Diehl. „Das kommende Schuljahr wollen wir nutzen, um ausgiebige Testfahrten zu machen. Die Termine sind dann rechtzeitig auf der Schulhomepage zu sehen.“