Gymnasium Stift Keppel


 

„Schüler helfen Schülern“

Das Nachhilfeprojekt am Stift Keppel  

Mittel Schaubild Schüler helfen Schülern

Im Rahmen der individuellen Förderung wird am Gymnasium Stift Keppel ein schulinternes Konzept für eine von Oberstufenschülern eigenverantwortlich durchgeführte und qualifizierte Nachhilfe verwirklicht. Vornehmliches Ziel der Nachhilfe ist, dass leistungsschwächere Schüler:innen nachhaltig gefördert und Schwächen gezielt beseitigt werden. Dabei profitieren die Lernenden von Gesprächen auf Augenhöhe und den Erfahrungen von Peer Educators in besonderem Maße.

Die Ausbildung der fachlich kompetenten und sozial geeigneten Nachhilfecoaches vermittelt ihnen Einblicke in grundlegende lernpsychologische Erkenntnisse und deren Umsetzung im Lernprozess, sowie Grundlagen zur Lernorganisation und zu Lern- und Arbeitsstrategien. Sie lernen, wie Nachhilfeunterricht motivierend und schüler:innenorientiert gestaltet wird und erhalten fächerbezogene Anregungen für eine abwechslungsreiche Gestaltung von Übungsformen und eine Einführung in die an unserer Schule verwendeten Lehrwerke. Zusatzmaterialien zu den Lehrbüchern stehen ihnen ebenfalls zur Verfügung. Die schulischen Nachhilfecoaches stehen im Austausch mit den jeweiligen Fachlehrkräften und können sowohl auf deren professionelle Diagnose zurückgreifen, als auch die Nachhilfe passgenau zu den jeweiligen unterrichtlichen Konventionen gestalten. Damit die Nachhilfe individuell passend und erfolgversprechend gestaltet sein kann, findet sie als Einzelunterricht statt.

Zwischen den Nachhilfeschüler:innen, Erziehungsberechtigten, Nachhilfecoaches und dem schulischen Vertreter wird zu Beginn des Lernverhältnisses ein Lernvertrag abgeschlossen. Hierbei versichern alle Beteiligten, ihren Beitrag zu einer gelungenen Nachhilfe zu leisten. Die Teilnahme an „Schüler helfen Schülern“ verpflichtet zu einem Nachhilfevolumen von 10 Sitzungen à 45 Minuten. Diese finden in der Regel einmal pro Woche in einer Mittagspause statt – andere terminliche Absprachen sind möglich. Die Kosten für eine Nachhilfestunde belaufen sich je nach Altersstufe und inhaltlichem Anforderungsgrad auf 10-12 Euro.

Die Nachhilfecoaches dokumentieren die Inhalte und Aufgaben jeder Sitzung in einem Nachhilfeprotokoll. Dies hilft den Lernenden dabei, Impulse und Hilfestellungen aus der Nachhilfe auf das private Lernen zu transferieren und gibt den Erziehungsberechtigten die Möglichkeit, den Lernprozess ihrer Kinder zu Hause noch weiter zu unterstützen.

Interessierte Kinder und Eltern melden sich per Mail oder per Teams bei Herrn Lösch (loesch@stiftkeppel.de), der anschließend einen geeigneten Coach auswählt und den Kontakt zwischen den beiden Schüler:innen herstellt.

Benjamin Lösch im November 2025

 

Der Verein zur Förderung begabter Kinder und Jugendlicher Südwestfalen e. V.:

Link zur Homepage

Mitglieder des Vorstands:

Sibylle Schwarz
Oberstudiendirektorin i.R.
Vormals Schulleitung im Gymnasium Stift Keppel

Dr. Theo Overhagen
Universität GH Siegen, FB Mathematik

Dorothea Woydack
Oberstudiendirektorin i.R. im Kirchendienst
Vormals Schulleitung im Ev. Gymnasium Siegen-Weidenau

Marianne Broer
Oberstudienrätin i. R.
Geschäftsführerin und Schulfachliche Beraterin

 


Geschäftsstelle des Vereins
Regionale Schulberatungsstelle für den Kreis Siegen-Wittgenstein
Bismarckstr. 45, 57076 Siegen-Weidenau, Tel 0271-3332730,Fax 0271-3332701
email: schulberatung@siegen-wittgenstein.de
Ansprechpartner: Beate Schwagmaier (Dipl. Psychologin), Beate Deifert (Sekreteriat)

 

Was ist Hochbegabung?

Das Thema Hochbegabung erfährt derzeit in der Diskussion um die Weiterentwicklung von Schule und auch in den Medien verstärkte Beachtung. Übereinstimmend wird betont, dass Hochbegabungen sowohl im Interesse der Gesellschaft, als auch im Interesse dieser Kinder und Jugendlicher selbst gefördert werden sollten. Dieser Ansatz wirft allerdings auch Fragen auf: Es gibt eine Fülle von Definitionen, die dieses Phänomen mehr oder weniger präzise zu beschreiben versuchen. Allen gemeinsam ist, dass hochbegabte Menschen zu besonderen, manchmal überraschenden, auf jeden Fall weit über den Durchschnitt herausragenden Leistungen in der Lage sind. Allerdings ist nicht jeder sehr gute Schüer gleich hochbegabt, und umgekehrt ist nicht jeder hochbegabte Jugendliche ein guter Schüler. So wird klar, wie schwierig es ist, wirkliche Hochbegabung - oder wie manche lieber sagen, besondere Begabung - zu identifizieren. Dabei sind spezielle Begabungen, etwa im musikalischen oder sportlichen Bereich seit langem bekannt und werden gefördert. Auch besondere mathematische Fähigkeiten können Schüler im Rahmen von "Mathematik-Olympiaden" in den letzen Jahren unter Beweis stellen.

Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche mit einer sehr breiten Begabung, einer herausragenden intellektuellen Leistungsfähigkeit, die sich nicht nur auf ein Spezielgebiet beschränkt. Potenzielle allgemeine Hochbegabung lässt sich unter anderem mit Hilfe von standartisierten Testverfahren messen, die bei Diplom-Psychologen allgemein anerkannt sind. Aber auch andere Merkmale, die häufig Eltern und Lehrern auffallen, können Indizien für Hochbegabung sein, etwa Interesse und außergewöhnliche Kenntnisse auf einem - oft nicht altersgemäßen - abstrakten, existentiellen Thema usw. Man geht heute davon aus, dass ca. 2% der Schüler eines Jahrgangs hochbegabt sind.

Warum sollen diese so begabten Schüler noch gefördert werden?

Man könnte meinen, Jugendliche mit solchen Anlagen genießen eine sorglose Schulzeit und sind eine Freude für ihre Eltern und Lehrer. Aber die wissenschaftlichen Untersuchungen in den letzen Jahren geben Anlass zum Handeln. Nicht ohne Grund gibt es inzwischen Vereine, die sich dieser Thematik intensiv widmen, und Elternselbsthilfegruppen, in denen Eltern ihre Erfahrungen austauschen und ihre Sorgen loswerden können. Diese Kinder werden von ihren Eltern häufig als sehr "anstrengend" erlebt, von ihren Lehrern nicht selten als "verhaltensauffällig". Andererseits fühlen die hochbegabten Kinder sich oft im Umfeld der Altersgenossen unverstanden und abgelehnt. Sie können Fehlverhalten entwickeln, vom "Klassenclown" bis zum völligen Leistungsverweigerer. Die Lehrer sind oft, angesichts der großen Klassen, nicht in der Lage situationsgerecht zu reagieren, zumal, wenn sie die Ursache des Verhaltens nicht kennen. Aber selbst wenn dem Lehrer das Problem bewusst ist, sind die materiellen und strukturellen Möglichkeiten der individuellen Betreuung solcher Schüler innerhalb der Schule oft begrenzt. Sicher, es gibt eine große Anzahl von Jungen und Mädchen mit dieser Art von Begabung, die problemlos das Gymnasium durchlaufen, aber auch diese klagen häufig über mangelndes Verständnis seitens der Mitschüler, über Motivationsverlust, weil Arbeitstempo und -methoden ihren Fähigkeiten nicht entsprechen, oder über Isolation und unterschwellige Anfeindungen ("Streber", "Besserwisser" etc.) Diese Erfahrungen anderer Institutionen (z.B. Deutsche Schülerakademie) zeigen, dass diese Jugendlichen deutlich an innerer Sicherheit und Leistungsbereitschaft gewinnen, wenn sie mit ähnlich veranlagten Schülern zusammenkommen, lernen und diskutieren können. Daher hat sich unser Verein zur Aufgabe gemacht, Födermaßnahmen, die von einem Arbeitskreis bei der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises angeregt und in Kooperation mit der Universität-Gesamthochschule Siegen und der oberen Schulaufsicht durchgeführt werden, zu unterstützen. Wir helfen damit den betroffenen Jugendlichen, indirekt aber auch der Allgemeinheit, da die Jugendlichen lernen sollen, ihre Begabungen auch einzusetzen und in sozialer Verantwortung zu nutzen.