Gymnasium Stift Keppel


Der Verein zur Förderung begabter Kinder und Jugendlicher Südwestfalen e. V.:

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Mitglieder des Vorstands:

Sibylle Schwarz
Oberstudiendirektorin i.R.
Vormals Schulleitung im Gymnasium Stift Keppel

Dr. Theo Overhagen
Universität GH Siegen, FB Mathematik

Dorothea Woydack
Oberstudiendirektorin i.R. im Kirchendienst
Vormals Schulleitung im Ev. Gymnasium Siegen-Weidenau

Marianne Broer
Oberstudienrätin i. R.
Geschäftsführerin und Schulfachliche Beraterin

 


Geschäftsstelle des Vereins
Regionale Schulberatungsstelle für den Kreis Siegen-Wittgenstein
Bismarckstr. 45, 57076 Siegen-Weidenau, Tel 0271-3332730,Fax 0271-3332701
email: schulberatung@siegen-wittgenstein.de
Ansprechpartner: Beate Schwagmaier (Dipl. Psychologin), Beate Deifert (Sekreteriat)

 

Was ist Hochbegabung?

Das Thema Hochbegabung erfährt derzeit in der Diskussion um die Weiterentwicklung von Schule und auch in den Medien verstärkte Beachtung. Übereinstimmend wird betont, dass Hochbegabungen sowohl im Interesse der Gesellschaft, als auch im Interesse dieser Kinder und Jugendlicher selbst gefördert werden sollten. Dieser Ansatz wirft allerdings auch Fragen auf: Es gibt eine Fülle von Definitionen, die dieses Phänomen mehr oder weniger präzise zu beschreiben versuchen. Allen gemeinsam ist, dass hochbegabte Menschen zu besonderen, manchmal überraschenden, auf jeden Fall weit über den Durchschnitt herausragenden Leistungen in der Lage sind. Allerdings ist nicht jeder sehr gute Schüer gleich hochbegabt, und umgekehrt ist nicht jeder hochbegabte Jugendliche ein guter Schüler. So wird klar, wie schwierig es ist, wirkliche Hochbegabung - oder wie manche lieber sagen, besondere Begabung - zu identifizieren. Dabei sind spezielle Begabungen, etwa im musikalischen oder sportlichen Bereich seit langem bekannt und werden gefördert. Auch besondere mathematische Fähigkeiten können Schüler im Rahmen von "Mathematik-Olympiaden" in den letzen Jahren unter Beweis stellen.

Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche mit einer sehr breiten Begabung, einer herausragenden intellektuellen Leistungsfähigkeit, die sich nicht nur auf ein Spezielgebiet beschränkt. Potenzielle allgemeine Hochbegabung lässt sich unter anderem mit Hilfe von standartisierten Testverfahren messen, die bei Diplom-Psychologen allgemein anerkannt sind. Aber auch andere Merkmale, die häufig Eltern und Lehrern auffallen, können Indizien für Hochbegabung sein, etwa Interesse und außergewöhnliche Kenntnisse auf einem - oft nicht altersgemäßen - abstrakten, existentiellen Thema usw. Man geht heute davon aus, dass ca. 2% der Schüler eines Jahrgangs hochbegabt sind.

Warum sollen diese so begabten Schüler noch gefördert werden?

Man könnte meinen, Jugendliche mit solchen Anlagen genießen eine sorglose Schulzeit und sind eine Freude für ihre Eltern und Lehrer. Aber die wissenschaftlichen Untersuchungen in den letzen Jahren geben Anlass zum Handeln. Nicht ohne Grund gibt es inzwischen Vereine, die sich dieser Thematik intensiv widmen, und Elternselbsthilfegruppen, in denen Eltern ihre Erfahrungen austauschen und ihre Sorgen loswerden können. Diese Kinder werden von ihren Eltern häufig als sehr "anstrengend" erlebt, von ihren Lehrern nicht selten als "verhaltensauffällig". Andererseits fühlen die hochbegabten Kinder sich oft im Umfeld der Altersgenossen unverstanden und abgelehnt. Sie können Fehlverhalten entwickeln, vom "Klassenclown" bis zum völligen Leistungsverweigerer. Die Lehrer sind oft, angesichts der großen Klassen, nicht in der Lage situationsgerecht zu reagieren, zumal, wenn sie die Ursache des Verhaltens nicht kennen. Aber selbst wenn dem Lehrer das Problem bewusst ist, sind die materiellen und strukturellen Möglichkeiten der individuellen Betreuung solcher Schüler innerhalb der Schule oft begrenzt. Sicher, es gibt eine große Anzahl von Jungen und Mädchen mit dieser Art von Begabung, die problemlos das Gymnasium durchlaufen, aber auch diese klagen häufig über mangelndes Verständnis seitens der Mitschüler, über Motivationsverlust, weil Arbeitstempo und -methoden ihren Fähigkeiten nicht entsprechen, oder über Isolation und unterschwellige Anfeindungen ("Streber", "Besserwisser" etc.) Diese Erfahrungen anderer Institutionen (z.B. Deutsche Schülerakademie) zeigen, dass diese Jugendlichen deutlich an innerer Sicherheit und Leistungsbereitschaft gewinnen, wenn sie mit ähnlich veranlagten Schülern zusammenkommen, lernen und diskutieren können. Daher hat sich unser Verein zur Aufgabe gemacht, Födermaßnahmen, die von einem Arbeitskreis bei der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises angeregt und in Kooperation mit der Universität-Gesamthochschule Siegen und der oberen Schulaufsicht durchgeführt werden, zu unterstützen. Wir helfen damit den betroffenen Jugendlichen, indirekt aber auch der Allgemeinheit, da die Jugendlichen lernen sollen, ihre Begabungen auch einzusetzen und in sozialer Verantwortung zu nutzen.

Zu den Gesellschaftswissenschaften gehören die Fächer Erdkunde, Geschichte, Politik/Sozialwissenschaften, Pädagogik, Philosophie

Lehrpläne

Es ist das Anliegen des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes, die Kinder und Jugendlichen zur verantwortlichen Teilhabe an der Gesellschaft zu befähigen und in ihnen die Bereitschaft zu wecken, neuen gesellschaftlichen Herausforderungen offen und konstruktiv zu begegnen. Dies geschieht im Rahmen des Fachunterrichts sowohl in der Schule als auch an außerschulischen Lernorten, ebenso wie in fächerübergreifenden (Unterrichts)Projekten. So werden die Schüler/innen in die Lage versetzt, sowohl bereits formulierte Aufgaben zu erfüllen als auch neue Herausforderungen konstruktiv anzunehmen; modellhaft üben sie, an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.

In Fach- und pädagogischen Konferenzen erarbeiten die Kolleginnen und Kollegen hausinterne kompetenzorientierte Lehrpläne, sowie ein Hausaufgabenkonzept und neue Unterrichtsformen im Zusammenhang mit dem 90-Minuten-Rhythmus und evaluieren diese (s. Protokolle der Fachkonferenzen). So wird z.B. im Fach Geschichte nach ersten Erfahrungen der Lehrplan für G 8 überarbeitet, um eine Überfrachtung zu vermeiden und sich auch im Rahmen des Freiraums auf verbindlichere Themen zu einigen. Das Medien- und Methodenkonzept der Schule trägt dazu bei, die neuen Unterrichtsformen zu erleichtern und die Kompetenzen der Schüler/innen auf- und auszubauen. Die kontinuierliche Unterrichtsentwicklung nimmt dabei zunehmend den Umgang mit Heterogenität und immer stärker noch die individuelle Förderung in den Blick. In nächster Zeit stehen Absprachen über Hausaufgaben und die Evaluation des durchgeführten Unterrichts auf der Agenda.

Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben haben die Fachkonferenzen für die Sek. I die Verteilung der Fächer auf die Jahrgangsstufen festgelegt: Erdkunde und Politik in Jgst. 5, 7, 9; Geschichte in Jgst. 6, 8, 9. Dabei wurden neben der Obligatorik die Bedürfnisse der einzelnen Klassenstufen berücksichtigt, eine Überbelastung sollte vermieden, der Entwicklung der Jugendlichen Rechnung getragen werden, so z.B. bzgl. des Abstraktionsniveaus der obligatorischen Inhaltsfelder des Faches Geschichte oder des wachsenden gesellschaftlichen Interesses im Fach Politik.

Die Stundentafel für die Jahrgangsstufe 9 sieht alle drei Gesellschaftswissenschaften ebenso vor wie alle drei Naturwissenschaften. Deshalb werden diese Fächer seit einigen Jahren als Epochenunterricht erteilt, d.h. jedes Fach jeweils nur in einem Halbjahr mit dann in der Regel vier Wochenstunden. So konnte eine Reduzierung der Fächerzahl in einem Halbjahr erreicht werden. Auch diese Frage wurde in den Fachkonferenzen diskutiert vor dem Hintergrund der jeweiligen fachlichen Obligatorik und Spezifik, der Entwicklung der Jugendlichen und auch der organisatorischen Machbarkeit. Die Fachkonferenzen tauschen sich durch ihre Vorsitzenden über die Erfahrungen aus.

Dem Anliegen des Aufgabenfeldes sowie den zunehmenden sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Schüler/innen kommt auch das Angebot im Differenzierungsbereich II entgegen. Der angebotene Kurs „Gesellschaftswissenschaften bilingual“ bietet den Jugendlichen Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktbildung in der Auseinandersetzung mit gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen und weitet das Blickfeld ins Internationale aus. Wie in den anderen Differenzierungskursen auch werden in besonderem Maße kooperative und projektorientierte Arbeitsformen geübt. Dieser Kurs wird von den Schüler/innen sehr stark angewählt.

Für die ab dem Schuljahr 2011/12 von der Schule einzurichtenden Projektkurse Sek II bieten die Gesellschaftswissenschaften ebenfalls ein Angebot. Zur Wahl steht den Schüler/innen für die Qualifikationsphase I neben einem naturwissenschaftlichen Kurs ein an das Fach Geschichte angebundener Kurs zum Themen, die mit den Schüler/innen abgesprochen werden. Dieser Kurs kann eine Weiterführung der Projektarbeit der Jahrgangsstufe I darstellen und den Jugendlichen in besonderer Weise die Verknüpfung schulischer und außerschulischer Lebenswelten vermitteln.

Auch im Bereich der Studien- und Berufsorientierung übernehmen die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, neben dem Fach Deutsch, in besonderer Weise Verantwortung. Aspekte der Berufs- und Studienwahl gehören zu den Inhalten des Faches Politik/Wirtschaft/Sozialwissenschaften in der Sek. I und II. Darüber hinaus werden den Schüler/innen und Schülern im Rahmen des Unterrichts vielfältige Möglichkeiten zur Begegnungen mit und Befragung von Experten gegeben. Außerunterrichtliche sowohl verbindliche als auch freiwillige Informationsveranstaltungen, sowohl in der Schule als auch an anderen Orten, allgemeine ebenso wie individuelle Informationsmöglichkeiten ergänzen diese Angebote. Dabei ist es das Anliegen der Schule, den Heranwachsenden zu helfen, ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen, ihre Interessen zu erkennen, Wirtschaftsprozesse zu verstehen und mitzugestalten und eine begründete Entscheidung für ihre berufliche Zukunft zu treffen.

Dem Anliegen der individuellen Förderung dienen in besonderer Weise die (fächerverbindenden) Projekte, die in den einzelnen Jahrgangsstufen oder Klassen durchgeführt werden.

In der Jahrgangsstufe 7 behandeln die Schüler/innen das Thema „Geld“ in sehr praxisorientierter Form in enger Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, der Stadtsparkasse Hilchenbach. Dafür wird der Lernort in mehreren Stunden in die Sparkasse verlegt, anschaulich und praxisnah lernen die Kinder wirtschaftliche Prozesse kennen.

Dieses Wissen wird später selbständig erweitert und vertieft in der Jahrgangsstufe 9 bzw. 10, wenn die Schüler/innen die Möglichkeit zur Teilnahme am „Börsenspiel“ nutzen (und dabei auch schon einmal einen Preis gewinnen!). Ähnliches gilt für die Möglichkeit von Schülerfirmen, die – von Fachkollegen betreut – zunehmend das Interesse und Engagement der Schüler finden und fördern.

Fächerverbindend, dabei mit Regionalbezug, wird in der Jahrgangsstufe 9 im Rahmen der Obligatorik der ökonomischen Bildung in der Sek. I nach Möglichkeit das Projekt „Globalisierung“ von allen gesellschaftwissenschaftlichen Fächern zusammen mit dem Fach Religion durchgeführt. Hierbei planen und organisieren die Schüler/innen weitgehend selbständig ihre Arbeitsprozesse und legen besonderen Wert auf die adressatengerechte Präsentation ihrer Ergebnisse. Auch hierbei erfahren sie Unterstützung von unseren Kooperationspartnern sowie von weiteren, jeweils selbst gewählten außerschulischen Experten und Institutionen.

Nicht zuletzt nehmen Teilgruppen dieses Projektes auch manchmal (erfolgreich) an Wettbewerben teil.

In der Jgst. 9 wird ebenso nach Möglichkeit ein fächerverbindendes Projekt zum Thema „Nationalsozialismus – Ausgrenzung – Minderheiten“ durchgeführt. Dazu gehören neben der Unterrichtsarbeit Zeitzeugengespräche sowie Arbeit an verschiedenen außerschulischen Lernorten. Durch den Epochenunterricht (s.o.) ist die Durchführung dieses Projekts z.Zt. in einem Umbruch.

Das Thema "Nationalsozialismus" ist in der Sekundarstufe II sowohl in Geschichte als auch in Pädagogik von großer Bedeutung. So finden für die Schüler/innen in unregelmäßigen Abständen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Zeitzeugengespräche statt.

Auch zu anderen, aktuellen Fragen werden Experten in den Unterricht eingeladen bzw. führen diese in Absprache mit den Fachlehrern einzelne Module durch, z.B. eine Unterrichtseinheit „Finanzwesen“ in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Hilchenbach in den Kursen Sozialwissenschaften in der Jahrgangsstufe 13.

Zur Stärkung der Selbstkompetenz findet in der Jahrgangsstufe Q1 eine Besinnungswoche statt, in der neben dem Fach Religion das Fach Philosophie einen eigenen Schwerpunkt anbietet und somit in eindrucksvoller Weise das Anliegen der Gesellschaftswissenschaften an der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen bekräftigt.

H. Schlüter, September 2015

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