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Entrechtung |
ENTRECHTUNG Im Zuge des
NS-Regimes mussten deutsche Juden eine drastische Entrechtung in Kauf nehmen,
welche zum einen aus einer legalisierten Enteignung jeglichen
Vermögens und zum anderen aus einer starken rechtlichen Einschränkung, bestand.
Im Zuge der sogenannten Arisierung
wurden Juden gesetzlich aus dem Wirtschaftlichen Leben ausgegrenzt.
Schon im April 1933 sorgte das „Gesetz zur
Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ mit seinem Arierparagraphen dafür, dass Juden
aus dem öffentlichen Dienst entlassen oder frühzeitig pensioniert wurden. Weitere Maßnahmen
zur Entrechtung der jüdischen Bevölkerung folgten. Die Zulassung als
Rechtsanwalt konnte verweigert, Staatsbürgerschaften entzogen, die
Mitgliedschaft in Steuerausschüssen der Finanzämter beendet und die Aufnahme
an Schule und Universitäten verweigert werden. Die 1935
verabschiedeten Nürnberger
Gesetze
verbanden dann endgültig den Besitz von politischen Rechten mit einer
arischen Abstammung. Juden wurden zu Menschen minderen Rechts. Die
Zugehörigkeit zur Jüdischen Rasse wurde anhand der Konfession der Großeltern
bestimmt, somit galten viele als Jude obwohl sie sich nie als solche
definiert hatten. Ein weiterer
Schritt zur Entrechtung der Juden bildete die Enteignung. Zum einen wurden Vermögen von Emigranten sofort
beschlagnahmt und zum anderen wurden Juden aktiv enteignet. Dies geschah
meist durch Zwangsverkauf, bei dem die Preise weit unter dem Wert lagen. Auch
jüdische Besitzer kleiner und mittelständiger Firmen fielen diesem Vorgang
zum Opfer. Jüdische Eigentümer großindustrieller Unternehmen und
Kreditinstitute blieben aufgrund ihrer Bedeutung für die Wirtschaft und den
Abbau der Arbeitslosigkeit vom NS-Regime nur in der ersten Zeit verschont,
bald begann man auch hier mit der Enteignung. Bis 1938 wurden etwa 60 Prozent
aller jüdischen klein- und mittelständischen Unternehmen wie Warenhäuser,
Arzt- und Anwaltspraxen, Werkstätten und Geschäfte enteignet. Ab Januar 1939
wurden sämtliche Betriebe jüdischer Eigentümer zwangsweise geschlossen und
Juden die Ausübung praktisch aller Berufe verboten. Die drastische
Entrechtung und das Leid, das oftmals damit einherging führten zu einer starken
Auswanderungswelle, welche anfangs durchaus erwünscht
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